Andreas Schubert, Mitbestimmung in Familienunternehmen. Ein Vergleich von KGaA, SE und SE &Co. KGaA, EQUA-Schriftenreihe 23/2019, Verlag: Unternehmer Medien GmbH, Bonn 2019, 29, Seiten, ISBN 978-3-937960-38-8, Preis: € 15,00

Die Mitbestimmung der Arbeitnehmer in den Aufsichtsräten ist für Familienunternehmen kein einfaches Kapitel. Wo die Mitbestimmung greift, müssen sie in der Unternehmensführung nicht nur die Gewichte der Familienmitglieder austarieren, sondern auch dem gesetzlich angeordneten Einfluss der Vertreter der Arbeitnehmer im Aufsichtsrat gerecht werden. Ob und wie das gelingt, hängt nicht zuletzt von der Gesellschaftsform ab, für die sich das Familienunternehmen entscheidet.
Bei dieser Entscheidung spielt die europäische Gesellschaftsform der SE („societas europaea“) bislang nur eine Außenseiterrolle. Dabei bietet gerade sie auch unter mitbestimmungsrechtlichen Aspekten deutlich mehr Flexibilität als Gesellschaftsformen des deutschen Gesellschaftsrechts. Das gilt für die SE selbst wie auch für ihre Einbettung in andere Gesellschaftsformen, etwa die Kommanditgesellschaft auf Aktien.
Die Schrift von Andreas Schubert, die auf dessen 2018 mit dem Südwestmetallpreis ausgezeichneten Freiburger Dissertation Unternehmensmitbestimmung in der SE & Co. KGaA beruht, zeigt auf, wie die SE von Familienunternehmen sinnvoll genutzt werden kann. Sie trägt so auch dazu bei, in einem wichtigen Bereich die verbreitete Skepsis gegenüber den Gestaltungsmöglichkeiten des Europäischen Rechts abzubauen.
Prof. Dr. Dr. h. c. Manfred Löwisch