Forschungsförderung
Unterstützung interdisziplinärer Wissenschaft
Die EQUA unterstützt Lehrstühle, Universitätsinstitute, Forschungsprojekte (insbesondere interdisziplinäre) zum Thema Familienunternehmen und Unternehmerfamilie finanziell und inhaltlich. Außerdem vergibt sie Stipendien für einschlägige wissenschaftliche Arbeiten (insbesondere Dissertationen) und gewährt Druckkostenzuschüsse.
Förderung von Lehrstühlen und Instituten
EQUA-Stiftungslehrstuhl an der Technischen Universität München
Dabei steht das unternehmerische und soziale Handeln von Unternehmerfamilien im Mittelpunkt. Deshalb werden neben den finanziellen insbesondere auch die nicht-finanziellen Ziele, die Werte und emotionalen Dimensionen untersucht. Denn diese haben starke Implikationen auf die Familienunternehmens-Praxis, was allerdings bisher in der Forschung nur wenig reflektiert wurde.
Am EQUA-Stiftungslehrstuhl an der Technischen Universität München, TUM School of Management besetzt Prof. Dr. Melanie Richards seit März 2022 die Professur für Familienunternehmen, ihre Kultur und Eigentümer. Sie erforscht gemeinsam mit ihrem Team und Studierenden, wie und warum die spezielle Kultur von Familienunternehmen die Entscheidungsfindung und den Erfolg dieser Unternehmensform beeinflussen.
Forschungsprojekte
Wir unterstützen eine große Zahl von wissenschaftlichen Projekten, die sich der Erforschung der Besonderheiten von Familienunternehmen bzw. Unternehmerfamilien widmen.
Hier eine Auswahl aktueller und bisher geförderter Projekte.
Projekt 2024
Diese auf mindestens zehn Jahre angelegte Langzeitstudie wird am FIF (Friedrichshafener Institut für Familienunternehmen) der Zeppelin Universität durchgeführt und inhaltlich und finanziell durch die EQUA-Stiftung seit 1. Januar 2014 unterstützt. Leiter des Projekts sind Prof. Dr. Reinhard Prügl und Dr. Christian Titus Klaiber.
Im Bereich der Familienunternehmensforschung basieren die derzeitigen Forschungsergebnisse in den allermeisten Fällen auf kleinzahligen qualitativen Case-Studies. Es fehlen quantitative Evaluierungen dieser Forschungsannahmen und somit belastbare Erkenntnisse, die auf großzahligen Längsschnittstudien beruhen.
Bei dieser ersten Langzeitstudie werden junge Mitglieder aus Unternehmerfamilien im Alter zwischen 18 und 28 Jahren über einen längeren Zeitraum ein bis zwei Mal jährlich befragt. Ziel ist es, belastbare Aussagen in Bezug auf die Entwicklung und die benötigten Kompetenzen von Gesellschafter(inne)n bzw. Nachfolger(inne)n von Familienunternehmen zu generieren. Aus der so gewonnenen Fülle von Material sollen dann in einem zweiten Schritt entsprechende Muster und darauf basierende Handlungsoptionen abgeleitet werden, um diese wiederum der Praxis zur Verfügung zu stellen. Die Teilnehmer der Studie leisten damit einerseits einen wichtigen Beitrag für die Forschung über und für Familienunternehmen, erhalten andererseits aber auch persönlich viele Impulse, um ihre eigene Rolle zu reflektieren, sich mit anderen in gleicher Situation auszutauschen und werden (wenn gewünscht) von Experten und durch neue wissenschaftliche Erkenntnisse unterstützt.
Jedes junge Mitglied von Unternehmerfamilien ist willkommen, an dieser Längsschnittstudie teilzunehmen. Wenn Sie Interesse haben, dann freuen wir uns über eine Kontaktaufnahme.
Resilienz von Familienunternehmen in externen Krisen
Viele Familienunternehmen existieren seit Jahrzehnten oder gar Jahrhunderten. Eine derart lange Existenz ist nur möglich, wenn eine hohe Resilienz gegenüber externen Krisen vorhanden ist. Es ist jedoch nach wie vor relativ unklar, worin die Resilienz von Familienunternehmen besteht und welche konkreten Faktoren und Charakteristika die Resilienz in der Krise fördern oder verringern und welche Rolle dabei die Unternehmerfamilie spielt.
Das Forschungsprojekt will Erkenntnisse liefern, welche Eigenschaften für eine Resilienz und damit für eine langfristige Existenzsicherung für Familienunternehmen von besonderer Bedeutung sind und daher in einer externen Krise aktiviert werden sollten. Zudem soll gezeigt werden, welche Faktoren die Resilienz beeinträchtigen und damit die Überwindung von externen Krisen erschweren. Schließlich wird untersucht, ob unterschiedliche externe Krisen mit denselben „Waffen“ zu bekämpfen sind, oder ob sie divergierende Strategien seitens der Familienunternehmen erfordern. Durch einen Vergleich der die Resilienz fördernden Faktoren in verschiedenen Krisensituationen sowie in Familienunternehmen mit unterschiedlichen Eigentums- und Führungsstrukturen sollen neue Erkenntnisse zur Kontextabhängigkeit bzw. Kontextunabhängigkeit der Widerstandsfähigkeit von Familienunternehmen in externen Krisen generiert werden.
An dem Forschungsprojekt Resilienz von Familienunternehmen in externen Krisen an der FH Salzburg unter der Leitung von Prof. Dr. Christine Mitter und Prof. Dr. Michael Kuttner sind der Studienassistent Thomas Mörth und die wissenschaftliche Mitarbeiterin Julia Riepl beteiligt. Sie werden mit einem EQUA-Stipendium gefördert.
Familien-Unternehmen-Zukunft
Die futurologische Studie widmet sich einem Aspekt, der für unsere Volkswirtschaft zukünftig von erheblicher Relevanz sein dürfte. Denn folgende Forschungsfragen stehen im Mittelpunkt: Welche gesellschaftlichen Veränderungsprozesse gibt es in Deutschland? Wie wirken sich diese auf Familienunternehmen aus? Was könnten die veränderten Bedingungen für deren Fortbestand bedeuten?
Frauen in Familienunternehmen
Führung in Familienunternehmen – Frauen auf dem Vormarsch? Oder doch nicht?
Am 6. Januar 2021 wurde das FüPoG dahingehend geändert, dass nun in Deutschland ein Mindestfrauenanteil für Vorstände mit mehr als drei Mitgliedern in paritätisch mitbestimmten und börsennotierten Unternehmen gilt. In Bezug auf eine echte Gleichberechtigung ist diese Regelung ein recht kleiner Schritt. Denn immerhin geht es nicht nur um eine relativ geringe Quote, sondern auch nur um sehr wenige und spezielle Unternehmen. Wie aber sieht es in der Masse der Unternehmen aus? Wie hoch ist der Frauenanteil in Führungspositionen von Familienunternehmen, welche rund 95% aller Unternehmen in Deutschland darstellen?
Zu diesem Thema gab es zwar vereinzelt Teilstudien, aber bis heute sind Aussagen über die Entwicklung des Frauenanteils in Führungspositionen in Familienunternehmen nicht uneingeschränkt machbar, da Familienunternehmen häufig im Verborgenen agieren und weder ihre Organisations- noch Führungs- noch Eigentümerstrukturen für die Öffentlichkeit transparent sind. Am Institut für Mittelstandsforschung der Universität Mannheim ist in jahrelanger Arbeit ATALANTA entwickelt worden, ein Algorithmus, der weltweit und automatisch die verschiedensten Datenbanken durchläuft, um die Beteiligungs- und Führungsstrukturen von Unternehmen zu identifizieren. Somit ist über ATALANTA eine Datenbasis generierbar, die Familienunternehmen endlich verlässlich und umfassend zeigt.
Ein Forscherteam unter der Leitung von AkadR Dr. Jan-Philipp Ahrens am ifm der Universität Mannheim hat es sich zur Aufgabe gemacht, mithilfe von ATALANTA belastbare Fakten über Frauen in Führungspositionen in Familienunternehmen und Nichtfamilienunternehmen zu generieren, zu analysieren und zu bewerten und damit einen Beitrag zum Diskurs über Gleichberechtigung, verschwendeter weiblicher Talente und Ressourcen etc. zu leisten. Die EQUA-Stiftung unterstützt diese gesellschaftlich relevante Studie mit mehreren Stipendien.
Führung in Familienunternehmen
Während der Arbeit an dem Forschungsprojekt der HAWK in Hildesheim mit dem ursprünglichen Arbeitstitel Gesellschafter-Relation-Pflege als Aufgabe von Familienunternehmen wurde erkannt, dass dieses Thema letztendlich nicht zu bewältigen ist, ohne dass man die Führungsstrukturen von Familienunternehmen versteht. Die konsequente Folge war eine von der EQUA-Stiftung geförderte empirisch-wissenschaftliche Studie über die Führung in Familienunternehmen.
Ein zentrales Ergebnis der Studie ist die Erkenntnis, dass Führung in Familienunternehmen eine Frage der Balance ist: Infolge der für sie charakteristischen Verbindung von Familie und Unternehmen (über das Eigentum) sind Unternehmerfamilien mit der (doppelten) Herausforderung konfrontiert, in der Führung des Unternehmens Orientierung zu vermitteln und die unternehmerische Entscheidungsfähigkeit sicherzustellen, und sich zugleich in der Führung der Familie auch um die Befindlichkeiten ihrer Mitglieder (Gesellschafter) und den Zusammenhalt als Familie zu kümmern.
In Bezug auf die Führung des Unternehmens und die führenden Personen wird zudem deutlich, dass es darüber hinaus eine Frage des Zusammenspiels von Eigentümern und (externem) Management ist, welches die Führung in Familienunternehmen aus- bzw. auch so besonders macht. Um ein gelungenes Zusammenwirken zu gewährleisten, sind spezifische Kompetenzen sowohl bei den Eigentümern als auch beim Management Voraussetzung, die weit über die üblicherweise an dieser Stelle genannten persönlichen und fachlichen Kompetenzen hinausgehen. Welche Kompetenzen dies sind und wie diese in Familienunternehmen und Unternehmerfamilien entwickelt werden (können), ist dabei eine zentrale Frage. Die Studie der HAWK gibt darauf differenzierte Antworten.
Darüber hinaus wurde im Rahmen dieser Studie der „Competence Development Slider“ entwickelt. Er stellt ein Instrument (Tool) für Unternehmerfamilien und Familienunternehmen dar, welches den Entscheidern helfen soll, ihre jeweils einzigartigen, unternehmensspezifischen Entwicklungsbedarfe im Hinblick auf die Führungskräfte- und die Gesellschafterkompetenzentwicklung systematisch zu erfassen, umfassend zu reflektieren und zielgerichtet zu gestalten.
Börsennotierte Familienunternehmen
Konfliktmanagement
Religiöse Werthaltungen in Unternehmerfamilien
Skandale in Familienunternehmen
Wertedynamiken in Unternehmerfamilien und Familienunternehmen
EQUA-Berater-Zertifikat. Psychodynmaisch-systemische Analyse und Beratung von Familienunternehmen
Wertetransmission von Eltern und Kindern aus Familienunternehmen
Was Familienunternehmen zu einem attraktiven Arbeitgeber macht
EQUA Awards
Herausragende Forschungsarbeiten über Familienunternehmen und Unternehmerfamilien werden von uns durch Awards ausgezeichnet und mit einer finanziellen Dotierung gefördert. Neben dem Ziel, dass mehr gute Forschung zu dieser Unternehmens- und Familienform entsteht, geht es uns darum, dass besondere Erkenntnisse für die Öffentlichkeit sichtbarer werden und verdientermaßen mehr mediale Aufmerksamkeit erhalten.
Dies sind einige unserer bisher vergebenen Awards.
Babson: The EQUA Foundation Award for the Best Paper on Entrepreneurial Purpose
FGF: Family Business und Mittelstand Research Award
FiFu: Best Research Awards
Was fördert die EQUA?
Gerne unterstützen wir Wissenschaftler*innen bei ihrem Bemühen um die Erforschung der besonderen Bedingungen von Familienunternehmen und Unternehmerfamilien finanziell und inhaltlich.
Lehrstühle & Institute
Die EQUA unterstützt in besonderen Fällen Lehrstühle und (Universitäts-)Institute, sofern sich diese dem Thema Familienunternehmen bzw. Unternehmerfamilie widmen.
Forschungsprojekte
Die EQUA fördert (insbesondere interdisziplinäre) Forschungsprojekte über Familienunternehmen und Unternehmerfamilien.
Dissertationen & Habitilationen
Außerdem vergibt die EQUA Stipendien an Doktorand*innen und Habilitant*innen für einschlägige wissenschaftliche Arbeiten.
Inhaltliche Förderung
Gerne unterstützen wir zudem Wissenschaftler*innen bei ihrem Bemühen um die Erforschung der besonderen Bedingungen von Familienunternehmen und Unternehmerfamilien auch inhaltlich.
Druckkosten
Die EQUA übernimmt bei besonders guten wissenschaftlichen Arbeiten zum Thema Familienunternehmen die oft von den Verlagen geforderten Druckkostenzuschüsse.
Sie möchten eine Förderung für Ihre Forschung beantragen?
Ein Antrag auf Förderung kann bei der EQUA jederzeit und formlos gestellt werden. Hierzu benötigen wir ein Exposé inkl. Zeit- und Finanzbedarf sowie die Lebensläufe der am Forschungsprojekt beteiligten Wissenschaftler*innen.
Förderung von Lehrstühlen und Instituten
EQUA-Stiftungslehrstuhl an der Technischen Universität München
Sie erforscht gemeinsam mit ihrem Team und Studierenden, wie und warum die spezielle Kultur von Familienunternehmen die Entscheidungsfindung und den Erfolg dieser Unternehmensform beeinflussen. Dabei steht das unternehmerische und soziale Handeln von Unternehmerfamilien im Mittelpunkt. Deshalb werden neben den finanziellen insbesondere auch die nicht-finanziellen Ziele, die Werte und emotionalen Dimensionen untersucht. Denn diese haben starke Implikationen auf die Familienunternehmens-Praxis, was allerdings bisher in der Forschung nur wenig reflektiert wurde.
In besonderen Fällen fördert unsere Stiftung auch (Universitäts-)Institute, sofern sich diese dem Thema Familienunternehmen bzw. Unternehmerfamilie widmen. Ein herausragendes Beispiel ist der EQUA-Stiftungslehrstuhl an der TUM School of Management. Die Professur für „Familienunternehmen, ihre Kultur und Eigentümer an der Technischen Universität München ist seit März 2022 mit Prof. Dr. Melanie Richards besetzt.