Bisherige Forschung hat gezeigt, dass Familienunternehmen stark von den Werten der Unternehmerfamilie geprägt sind, dass die in den Familienunternehmen gelebten Werte die Unternehmen einzigartig und unkopierbar machen und dass sie letztendlich einen maßgeblichen Einfluss auf den Erfolg des Unternehmens haben.
Doch wie entstehen diese Werte? Wie verändern sie sich gegebenenfalls? Und wie funktioniert die Werteübertragung in Unternehmerfamilien überhaupt?
Die Dissertation von Viktoria Luft wird an der Universität Witten/ Herdecke von Prof. Dr. Christina Hunger-Schoppe sowie von Prof. Dr. Tarek el Sehity (Sigmund-Freud-Universität Wien) und von Prof. Dr. Anne Heider (WIFU) betreut. Sie zielt darauf ab, den Prozess der Übertragung der Werte zwischen den Gerationen in Unternehmerfamilien und die dabei vorhandenen Dynamiken zu verstehen. Sie will damit eine wissenschaftliche Lücke schießen, indem die psychologischen Werteprofile von Familienmitgliedern in Mehrgenerationen-Unternehmerfamilien erfasst und die Muster dieses Wertesozialisationsprozesses untersucht werden. Aber auch Familienunternehmen können erheblich davon profitieren, wenn die Unternehmerfamilien ein besseres Verständnis darüber haben, wie sie ihre gemeinsamen Familienwerte entwickeln und stärken können.
Frau Luft erhält ein EQUA-Promotionsstipendium, um die Werteübertragung in Unternehmerfamilien, also die wertbasierten psychologischen Dimensionen an der Schnittstelle zwischen Familienunternehmen und Unternehmerfamilie zu erforschen. Damit will sie zum einen in der Wissenschaft eine Wissenslücke füllen. Zum anderen will sie aber auch einen praktischen Beitrag leisten, der Unternehmerfamilien und Familienunternehmen helfen kann, den Erfolg im Unternehmen und die Einigkeit in der Familie zu stabilisieren.