Frauen in der Führung von Familienunternehmen


Führung in Familienunternehmen – Frauen auf dem Vormarsch? Oder doch nicht?
Am 6. Januar 2021 wurde das FüPoG dahingehend geändert, dass nun in Deutschland ein Mindestfrauenanteil für Vorstände mit mehr als drei Mitgliedern in paritätisch mitbestimmten und börsennotierten Unternehmen gilt. In Bezug auf eine echte Gleichberechtigung ist diese Regelung ein recht kleiner Schritt. Denn immerhin geht es nicht nur um eine relativ geringe Quote, sondern auch nur um sehr wenige und spezielle Unternehmen. Wie aber sieht es in der Masse der Unternehmen aus? Wie hoch ist der Frauenanteil in Führungspositionen von Familienunternehmen, welche rund 95% aller Unternehmen in Deutschland darstellen?
Zu diesem Thema gab es zwar vereinzelt Teilstudien, aber bis heute sind Aussagen über die Entwicklung des Frauenanteils in Führungspositionen in Familienunternehmen nicht uneingeschränkt machbar, da Familienunternehmen häufig im Verborgenen agieren und weder ihre Organisations- noch Führungs- noch Eigentümerstrukturen für die Öffentlichkeit transparent sind. Am Institut für Mittelstandsforschung der Universität Mannheim ist in jahrelanger Arbeit ATALANTA entwickelt worden, ein Algorithmus, der weltweit und automatisch die verschiedensten Datenbanken durchläuft, um die Beteiligungs- und Führungsstrukturen von Unternehmen zu identifizieren. Somit ist über ATALANTA eine Datenbasis generierbar, die Familienunternehmen endlich verlässlich und umfassend zeigt.
Ein Forscherteam unter der Leitung von AkadR Dr. Jan-Philipp Ahrens am ifm der Universität Mannheim hat es sich zur Aufgabe gemacht, mithilfe von ATALANTA belastbare Fakten über Frauen in Führungspositionen in Familienunternehmen und Nichtfamilienunternehmen zu generieren, zu analysieren und zu bewerten und damit einen Beitrag zum Diskurs über Gleichberechtigung, verschwendeter weiblicher Talente und Ressourcen etc. zu leisten. Die EQUA-Stiftung unterstützt diese gesellschaftlich relevante Studie mit drei Stipendien für Mitglieder des Forscherteams: Dr. Maren Rottler, Dr. Robert Strohmeyer, Caroline Onneken.